Pläne

Sich auf geheimnisvolle Weise einem neuen Vorhaben nähern. Mehr kann nicht verraten werden.

Weimarer Herbst 5

Der vierte Arbeitstag begann vollkommen anders: Sonnenschein im Ilmtal. Fotopunkte waren heute Häuser von Goethe: Sein Gartenhaus, sein Borkenhaus (was er für die Frau seines Chefs gebastelt hat … Zum Theaterspielen) und sein Wohnhaus, vor dem ich mir heute durch Reisegruppen einen Weg spuren musste, wenn ich zur Brotklappe wollte. Aber im Lesesaal in Sicherheit. Sogar mein eigenes Buch mitgebracht in den Lesesaal: Goethe und das Judentum.

Weimarer Herbst 4

Der dritte Arbeitstag begann wie der zweite: Unter grauem Himmel entlang der Ilm, heute jedoch Bilder von Brücken, Bäumen und Bach. Bei Goethes aber heute nicht die Feuerwehr, sondern der Lieferwagen von Edeka. Bei dem Wetter geht der Alte nicht vor die Tür.

Endlich den schönen Lesesaal der Anna-Amalia-Bibliothek entdeckt. So riesige Fenster, dass es selbst an einem Tag wie heute hell ist

Weimarer Herbst 3

Der zweite Arbeitstag in Weimar beginnt schon routinemäßig. Fahrt entlang der Ilm. Häuser fotografieren. Zu Kaffee und Brot in die Brotklappe. Nur dass die Feuerwehr mit Blaulicht bei Goethes stand war neu.

Heute unkonzentriert in der Bibliothek. Nichts von der ruhigen Atmosphäre gestern. Neben mir tuschelte es, durchs Haus gingen Führungen. Mittags saß in der herrliche verpeilt-ruhigen Cafeteria eine Reisegruppe.
Das Verrückteste: das Buch was ich heute weiterlesen wollte, stand einfach nicht mehr im Regal. Sollte es zufällig jemand genommen haben? Oder der worst case einer Bibliothek: ich hab es gestern aus Versehen an der falschen Stelle einsortiert. Dafür hab ich anschließend das Buch gleich in der steinalten Hofmannschen Buchhandlung (gegr. 1710) gekauft, wo es im Schaufenster stand.

Weimarer Herbst – Tag 2

Ich kann zwar in den letzten Nebelfetzen an der Ilm entlangradeln (ohne Abb), aber in den Wiesen sitzen zum Schreiben, das geht nicht. Aber ein Stück köstliches Brot in der „Brotklappe“ kaufen und dann im Bücherkubus des Studienzentrums der Anna Amalia verschwinden, an ruhige Schreibtische. Das geht. Dabei u.a. „Goethe und das Judentum“ auf dem Tisch, das meine Pläne mehrfach kreuzt.

Den ersten kam Lenz mit durchs Gebirg

Heute wirklich den Weg übers Gebirg genommen, zu Oberlin nach Waldersbach, gemeinsam mit dem armen Lenz. Zumindest bestieg er kurz hinter Selestat den Wagen. So hörten wir auf dem iPhone sein Schicksal an, von dem rasch klar war, dass er ihm nicht entrinnen konnte. Er begleitete uns die steilen Kurven hinan, ließ stoppen vor Oberlins Haus, das seit heute, weil Herbst war, erst nachmittags geöffnet hatte. Aber er zeigte es uns und die Kirche und das Schulhaus gegenüber, das ihn nach kurzer Hoffnung wieder in der Einsamkeit hausen ließ und natürlich den Brunnen, in dem er seinen Wahn zu kühlen suchte. Die steilen Berghänge, die Höhenzüge, alles findet sich, nur nicht der Winterfrost an diesem spätsommerlichen Tag. Und als es bei Büchner hieß: „In diesem Zustand legte er den Weg durchs Gebirg zurück. Gegen Abend waren sie im Rheintal. Sie entfernten sich vom Gebirg, das nun wie eine tiefblaue Kristallwelle sich in das Abendrot hob … Am folgenden Morgen traf er in Straßburg ein …“, da war klar, als wir gerade den Rhein erreichten, um wieviel schneller alles ging, mit was weiß ich, hundert mal mehr Pferden.

Oberlin-Haus
Der Brunnen

Summer special der Lesebühne Pirna

Die Lesebühne Pirna (Das literarische Komplott) lud Gäste ins Geheimrad ein. Ich war einer von ihnen.

Der Innenhof füllte sich bis auf den letzten Platz. Zwei Schwalben krakeelten und wollten auf ihr Tagwerk hinweisen. Als ob nur Mückenfangen Arbeit wäre und nicht auch Lesen vor Publikum…

Als das Licht nur noch vom Stern von Bethlehem her kam, setzten sie sich zur Ruhe und schauten den Lesungen still zu.

Ich habe vom Warschauer Spätherbst gelesen – Das Kapitel Im Laden – w sklepie.

Bach300

Gratulation im Nachhinein: Bach300! Du hast es verdient!

Mit Deiner wunderbaren Musik (siehe Video) ist eine der wichtigsten Szenen in meinem Roman verbunden:

Jemand spielte am Klavier ein paar Akkorde, stoppte wieder, begann erneut und sofort setzte mit dunklen, aber bewegten Strichen ein Cello ein! Tatsächlich! Ein Cello! Ein Cello spielte diese wunderbare Melodie, ich kannte sie irgendwoher, eine Melodie wie eine einzige Bewegung, wie ein Bach, gleich nach der Quelle, wie er munter abwärts fließt, bis er in ein ruhiges Becken sich ergießt. Da erklang auch schon eine Sopranstimme: „Wohl mir dass ich Jesum habe…“. Mehr verstand ich nicht. So seltsam, plötzlich deutsche Worte zu hören.
Dann, mitten im Spiel, krachte der Klavierdeckel zu und der Schlag hallte durch die Kirche wie ein Schuss. Hastige Schritte, jemand rief ihren Namen. „Joanna!“

https://youtu.be/yfIzeFtI3rA