Den ersten kam Lenz mit durchs Gebirg

Heute wirklich den Weg übers Gebirg genommen, zu Oberlin nach Waldersbach, gemeinsam mit dem armen Lenz. Zumindest bestieg er kurz hinter Selestat den Wagen. So hörten wir auf dem iPhone sein Schicksal an, von dem rasch klar war, dass er ihm nicht entrinnen konnte. Er begleitete uns die steilen Kurven hinan, ließ stoppen vor Oberlins Haus, das seit heute, weil Herbst war, erst nachmittags geöffnet hatte. Aber er zeigte es uns und die Kirche und das Schulhaus gegenüber, das ihn nach kurzer Hoffnung wieder in der Einsamkeit hausen ließ und natürlich den Brunnen, in dem er seinen Wahn zu kühlen suchte. Die steilen Berghänge, die Höhenzüge, alles findet sich, nur nicht der Winterfrost an diesem spätsommerlichen Tag. Und als es bei Büchner hieß: „In diesem Zustand legte er den Weg durchs Gebirg zurück. Gegen Abend waren sie im Rheintal. Sie entfernten sich vom Gebirg, das nun wie eine tiefblaue Kristallwelle sich in das Abendrot hob … Am folgenden Morgen traf er in Straßburg ein …“, da war klar, als wir gerade den Rhein erreichten, um wieviel schneller alles ging, mit was weiß ich, hundert mal mehr Pferden.

Oberlin-Haus
Der Brunnen

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