Lesen bei Kraszewski

Gestern war Museumssommernacht und ich habe meinen nächsten Leseort besucht. Wunderschön. Es gibt eine kleine Ausstellung über die Hauszeichen der Warschauer Altstadt. Da habe ich doch genau passende Texte:

Direkt neben mir jedoch war ein grober, runder Torbogen, wie aus einem Monolith gemeißelt, über einer alten Eisentür. Schwere Bänder liefen über kreuz und waren fest vernietet. Wie bei einer Kerkertür gab es in Kopfhöhe ein Gitter, einen Sehschlitz. Über der Tür wurde der Torbogen von einem Schlussstein begrenzt. Darauf konnte sich eine kleine Knabenplastik mit knapper Not halten, die Arme ausgebreitet, als spende sie Segen, wie das Christuskind, die Knie leicht gebeugt, wie vor dem ängstlichen Sprung vom Dreimeterbrett.

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